125-jähriges Gründungsjubiläum und Einweihung des neu

gestalteten Kriegerdenkmals am 20. und 21. Mai 2000

 

Mit einem umfangreichen Programm wurde das 125-jährige Bestehen des Vereines gefeiert. Am Festabend konnte Vorstand Georg Martin zahlreiche Ehrengäste sowie sehr viele Vereinsmitglieder und den Schirmherrn Bürgermeister Xaver Fichtl in der festlich geschmückten Mehrzweckhalle begrüßen. Sein besonderer Gruß galt den noch lebenden Kriegsteilnehmern, die nahezu vollständig erschienen waren. Als wichtigste Aufgabe nannte Bürgermeister Xaver Fichtl in seinem Grußwort das Wachhalten an die verhängnisvollen politischen Entwicklungen und die damit verbundenen schrecklichen Kriegsgeschehnisse der Vergangenheit. An die junge Generation appellierte er, dieses Gedenken fortzuführen. Darüber hinaus sei der Verein eine zuverlässige Stütze, wenn es um dörfliche Aktivitäten gehe.

Nach einem Rückblick in chronologischer Reihenfolge auf die wechselvolle Geschichte der Kameradschaft seit deren Gründung im Jahre 1875, folgten zahlreiche Ehrungen für langjährige treue Mitglieder.

Allein 29 Mitglieder, die zum Teil seit mehr als 50 Jahren dem Verein angehören, wurde die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

An diesem Abend konnte Vorstand Georg Martin aus der Hand von Bezirksrat Karl Graf die Bezirksmedaille in Silber des Bezirks Oberbayern entgegen nehmen. In seiner Laudatio bezeichnete er Georg Martin als ein herausragendes Vorbild für bürgerliches Engagement, der neben anderen Ehrenämter den Jubiläumsverein bereits seit 46 Jahren führt.

Eine weitere Ehrung erhielt Georg Martin für seinen Einsatz bei der Bergung des im zweiten Weltkrieg bei Ingenried abgestürzten Fliegers Walter Abbrederis aus Dornbirn. Er wurde mit der Verdienstmedaille in Silber des Vorarlberger Landeskameradschaftsbundes durch deren Präsidenten Alwin Denz ausgezeichnet.

Ein Brief des gefallenen Ersten Weltkriegsteilnehmers Joseph Keller, vorgetragen vom Urneffen Josef Keller sowie ein Vortrag von Major Georg Pauly über die aktuelle Situation der Bundeswehr, rundeten den Festabend ab.

 

Am Sonntag, den 21. Mai 2000 wurde nach einem stattlichen Festzug von der Mehrzweckhalle zur Kirche in einem Gedenkgottesdienst an die gefallenen und vermissten Soldaten beider Weltkriege gedacht. Anschließend wurde das neu renovierte Kriegerdenkmal feierlich eingeweiht. Geistlicher Rat Wolfgang Fleischmann spendete der Gedenkstätte den kirchlichen Segen und sagte in seiner Ansprache: „Lass das Denkmal uns immer eine Mahnung zum Frieden sein“.  Bürgermeister Xaver Fichtl erinnerte in seiner Rede daran, dass aus den beiden Weltkriegen 55 junge Männer der Gemeinde Ingenried nicht mehr in ihre Heimat zurück kamen. Auch 55 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges bestünde für die Menschen von heute die Pflicht, sich mit den Geschehnissen von damals zu befassen.

Vorstand Georg Martin blickte zurück und erinnerte daran, welch große Schicksalsschläge auf die einzelnen Familien gekommen waren. So war Xaver Hindelang der erste junge Soldat aus der Gemeinde, der im Zweiten Weltkrieg im Westfeldzug sein Leben lassen musste. Er starb am 5. Juni 1940 in der Schlacht an der Somme.

Nach dem feierlichen Gedenken am neuen Denkmal ging es in einem Festzug wieder zurück zur Mehrzweckhalle zum Mittagessen. Mit einigen Ansprachen und Dankesworten fand das Fest bei herrlichem Wetter einen schönen Ausklang.

Musikalisch wurde das Jubiläumsfest an beiden Tagen von der Musikkapelle Ingenried unter der Leitung des Dirigenten Anton Ziegler begleitet.